Zwei Wanderer auf einer Brücke im Wald

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Berühmtheiten der Verbandsgemeinde

Berühmtheiten der Verbandsgemeinde

Hier erfahren Sie mehr über die herausragenden Persönlichkeiten, die die Geschichte und Kultur der Verbandsgemeinde geprägt haben. Von bekannten Künstlern und Politikern bis hin zu Weltmeistern - entdecken Sie die faszinierenden Lebensgeschichten und Errungenschaften dieser einflussreichen Menschen.  Tauchen Sie ein in die vielfältige Welt der  Berühmtheiten der Verbandsgemeinde und lassen Sie sich von ihren inspirierenden Geschichten begeistern.

Unsere Berühmtheiten

  • Horst Eckel

    Horst Eckel ist eine Legende des deutschen Fußballs, dessen Name eng mit dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 verbunden ist. Geboren am 8. Februar 1932 in Vogelbach, begann Eckels Reise zum Ruhm in der Jugendmannschaft seines Heimatvereins SC Vogelbach

    Dort spielte er, dank einer Sondergenehmigung, mit gerade einmal 15 Jahren in der ersten Mannschaft von Vogelbach. Schnell fiel sein Talent auf und er wurde in die Jugendakademie des 1. FC Kaiserslautern aufgenommen. Von diesem Zeitpunkt an fuhr er zweimal die Woche mit den Zug nach Kaiserslautern, um an den Trainingseinheiten des 1. FC Kaiserslautern teizunehmen. Nach nicht einmal einer Saison bei den Junioren des FCK durfte Horst Eckel bei der ersten Mannschaft mittrainieren. 

    Eckel gab sein Debüt beim Spiel gegen Phönix Ludwigshafen in der Fußball-Oberliga Südwest im Jahr 1950 und stellte fest, dass zwischen den Junioren und der ersten Manschaft ein großer Unterschied bestand. Er tranierte weiter hart und nahm neben den Trainingseinheiten des FCK auch an dem Training in Vogelbach teil. Sein Ehrgeiz lohnte sich und er etablierte sich in der Saison 1950/51 als Schlüsselspieler. 

    Seine Position als Außenläufer und Gegenstück zu Fritz Walter machte ihn bekannt. Außerdem besaß er das Talent nach vorne stürmen zu können und bei Bedarf  ein Tor zu schießen.  Seine beeindruckenden Leistungen auf dem Platz brachten ihm die Aufmerksamkeit der Nationalmannschaft ein und so kam es, dass er 1952 das erste Mal für die Deutsche Nationalmanschaft auflief. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte Eckel bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Als Teil des legendären "Wunder von Bern"-Teams spielte er eine entscheidende Rolle auf dem Weg zum Sieg. Seine defensive Stärke und sein unermüdlicher Einsatz trugen dazu bei, dass Deutschland im Finale überraschend gegen Ungarn 3:2 gewann und sich den ersten Weltmeistertitel sicherte.

    Horst Eckel im vortgeschrittenem Alter, der einen Fußball in den Händen hält

    Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft blieb Eckel dem 1. FC Kaiserslautern treu und spielte für den Verein bis ins Jahr 1960. Er gewann mit den Roten Teufeln zweimal die Deutsche Meisterschaft (1951, 1953) und etablierte sich als eine der herausragenden Persönlichkeiten des deutschen Fußballs. Danach wechselte er in die Amateurliga und spielte für den SV Röckling Völklingen. Währen der Zeit, die er aufgrund des Wechsels gesperrt war, trainierte er die Manschaft des SV Röckling Völklingen und wurde auf Anhieb mit dieser Meister. Im Jahr 1965 beendete Horst Eckel seine Laufbahn. Danach spielte er noch eimal beim seinem Abschiedsspiel mit der Berner Elf und beim Abschiedsspiel von Stefan Kuntz. 


    Nach seiner aktiven Karriere studierte er auf dem zweiten Bildungsweg  Kunst und Sport für das Realschullehramt und war ab dem Schuljahr 1973 bis zu seiner Pensionierung als Lehrer tätig. Nebenbei engagierte er sich weiterhin in für den Fußball und war ein Vorbild für junge Spieler. Seine Leistungen und sein Beitrag zum deutschen Fußball wurden durch zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen gewürdigt. Horst Eckel verstarb am  3. Dezember 2021 im Alter von 89 Jahren und wurde auf dem Friedhof in Vogelbach beigesetzt.

  • Fritz Claus

    Fritz Claus, eigentlich Johann Martin Jäger (5. August 1853 - 6. Februar 1923), war ein bekannter deutscher katholischer Priester und Schriftsteller aus Martinshöhe, der auch unter dem Namen  "Sänger des Pfälzer Waldes" bekannt war. In der Pfalz und auch über die Grenzen hinweg war er bekannt für seine Werke, darunter Gedichte, Sagen und Bühnenstücke, die die Pfalz und den Pfälzerwald in Hochdeutsch und Pfälzer Mundart beschrieben. Besonders seine Sammlung "Fröhlich Pfalz, Gott erhalts" aus den Jahren 1885 und 1889 sowie seine Bühnenstücke wie "Der Wucherer" erlangten große Bekanntheit.

    Geboren wurde er als Sohn von Johannes Jäger und Maria Würrer in Martinshöhe. Früh verlor er beide Eltern und wurde von seinem Großvarter sowie später von seinem Onkel, der katholischer Pfarrer in Ramberg war, aufgezogen. Im Alter von 14 Jahren wechselte Jäger von der Volksschule zur Lateinschule in Annweiler. Später musst er erneut die Schule wechseln, als sein Onkel nach Geinsheim in der Vorderpfalz versetzt wurde. Von da an ging er zur Neustadter Lateinschule.  Nach dem dortigen Abschluss besuchte er das Bischöfliche Konvikt in Speyer. Ab 1875 studierte er Theologie in München und wurde 1879 von Bischof Joseph Georg von Ehrler im Speyerer Dom zum Priester geweiht. Nach seiner Priesterweihe wirkte er in verschiedenen Gemeinden, hauptsächlich in Zweibrücken, wo er sich im kirchlichen Leben und Vereinswesen engagierte.

    Zusätzlich war Jäger ein Mitbegründer des Pfälzerwald-Vereins und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ehrentitel "Königlich-geistlicher Rat" und den Verdienstorden vom Heiligen Michael IV. Klasse mit Krone. Nach seinem Tod wurde er in Edenkoben beigesetzt und mehrere Wanderhütten in der Pfalz ihm zu Ehren "Fritz-Claus-Hütte" genannt. Darunter auch die "Fritz-Claus-Hütte" in Martinshöhe. 

  • Adam Müller

    Adam Müller war ein bedeutender Einwohner von Gerhardsbrunn, der maßgeblich die pfälzische Landwirtschaft im 19. Jahrhundert prägte. Er wurde am 14. Dezember 1814 als Sohn von Valentin Müller und Anna Maria Pfeifer in  Gerhardsbrunn geboren.  Der Heimatort galt lange Zeit als vorbildliches Dorf in landwirtschaftlicher und sozialer Hinsicht, da das  dortig  „Losgüterrecht“ seit über zwei Jahrhunderten die Aufteilung des landwirtschaftlichen Grundbesitzes  verhinderte und den Bauern so einen gewissen Wohlstand sicherte.

    In der örtlichen Volksschule die Adam Müller besuchte, galt er als aufmerksamer Schüler, der auch musisch begabt war. Als 18-Jähriger verfolgte er die Ereignisse des Hambacher Festes, das ein freies und geeintes Deutschland zum Ziel hatte. Um seine Französischkenntnisse zu verbessern, wurde Adam Müller 1833 in ein Pensionat in Lothringen geschickt. Dort war er nicht nur Schüler in Morhange, sondern gab auch selbst Unterricht in Deutsch und Musik. Nach einem kaufmännischen Volontariat in Metz kehrte er nach Gerhardsbrunn zurück, wo er sich in seiner Freizeit intensiv mit Mathematik, Botanik, Physik und Astronomie beschäftigte und sich in der geometrischen Landvermessung übte. 

    In dem angesehenen Gutsbesitzer Felix Villeroy auf dem Rittershof bei St. Ingbert, den er regelmäßig am Wochenende besuchte, fand Adam Müller einen väterlichen Freund, der ihn mit der landwirtschaftlichen Literatur seiner Zeit vertraut machte. Inspiriert von ihm baute Müller eine umfangreiche landwirtschaftliche Bibliothek auf. Ab 1841 verfasste er mehrere Abhandlungen zu landwirtschaftlichen Themen für verschiedene Zeitschriften und Journale in Deutschland und Frankreich. Nach Reisen durch Frankreich und Belgien ließ er sich 1842, nachdem er Anna Maria Höh geheiratet hatte,  endgülting in Gerhardbrunn nieder. Sein "Lehrbuch der praktischen Landwirtschaft für Schulen und angehende Landwirte", das er 1845 veröffentlichte, wurde in den folgenden Jahren zum meistgelesenen landwirtschaftlichen Lehrbuch in Bayern. Im Jahr 1847 übernahm er den Hof seiner Schwiegereltern. 

    Adam Müller war ein Vorreiter seiner Zeit und setzte sich für eine moderne Landwirtschaft ein, indem er Innovationen auf seinem Hof einführte, hochwertiges Zuchtvieh aus Frankreich importierte und moderne Geräte wie Sämaschinen und Pflüge anschaffte. Seine Ideen und Taten inspirierten die Öffentlichkeit. Er betonte die Bedeutung einer umfassenden Ausbildung für erfolgreiche Landwirte. Durch sein Buch wurde Müller über die Pfalz hinaus bekannt, was dazu führte, dass angesehene Familien aus verschiedenen Ländern ihre Söhne als Schüler zu ihm schickten. Zwischen 1847 und 1864 nahmen Müller und seine Frau insgesamt 38 dieser jungen Männer auf, um ihnen eine gute Ausbildung zu bieten. Die Schüler wurden tagsüber praktisch in landwirtschaftlichen Themen unterrichtet und abends in der Theorie sowie in klassischer Literatur.

    Adam Müller engagierte sich auch politisch und wurde bei den Wahlen zur ersten deutschen Nationalversammlung im Frühjahr 1848 als Stellvertreter des Zweibrücker Advokaten Gulden für den Wahlbezirk Homburg gewählt. Im selben Jahr wurde er auch in die bayerische Abgeordnetenkammer gewählt und vertrat die Interessen seiner pfälzischen Landsleute in München. Über 15 Jahre lang war er Landtagsabgeordneter und setzte sich konsequent für seine Heimatregion ein. Zwischen 1858 und 1864 kehrte er zu seinen Wurzeln zurück und bekleidete das Amt des Bürgermeisters von Gerhardsbrunn. 

    Bereits im Jahr 1854 verfasste Müller ein Gutachten über das Schulwesen und plädierte für die Gründung einer Landwirtschaftsschule. Auf sein Drängen hin wurde schließlich im Jahr 1864 in den Räumlichkeiten der Maxschule in Kaiserslautern eine landwirtschaftliche Abteilung der Kreisgewerbeschule etabliert. Diese Abteilung kann als Vorläufer der späteren Ackerbauschule bzw. Landwirtschaftsschule betrachtet werden. Müller gab sein Landtagsmandat auf, um als Lehrer an dieser Schule zu arbeiten. Sein dortiges Wirken dauerte jedoch nur ein Jahr, bevor ihn die bayerische Regierung nach München zurückberief.

    Der renommierte Chemiker Justus von Liebig, ein langjähriger Bekannter von Müller, empfahl ihn 1865 als neuen Generalsekretär des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern. Müller, der bereits seit 1851 die Homburger Bezirksgruppe leitete, nahm die Position an. Fortan organisierte er Tagungen, Versammlungen und landwirtschaftliche Ausstellungen auf Landes- und Reichsebene, einschließlich der Weltausstellungen in Paris und Wien. Dort war er verantwortlich für die Landwirtschaftsschauen und knüpfte Kontakte zu den deutschen, österreichischen und französischen Kaisern. Müller übernahm auch die Leitung der Zeitschrift und des Kalenders des Landwirtschaftlichen Vereins. 1872 erhielt er einen Lehrauftrag für speziellen Pflanzenbau an der neu geschaffenen landwirtschaftlichen Abteilung der Technischen Hochschule München. Gleichzeitig fungierte er als Prüfungskommissar für das landwirtschaftliche Unterrichtswesen.

    Müller wurde für seinen Einsatz für die Landwirtschaft, die Volksbildung und das landwirtschaftliche Schulwesen mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Bereits im Jahr 1850 verlieh ihm der Landwirtschaftliche Verein die große goldene Medaille. 1868 wurde er vom bayerischen König mit dem Verdienstorden vom Heiligen Michael ausgezeichnet und in- und ausländische Gesellschaften ernannten ihn zum Ehrenmitglied.

    Am 20. Mai 1879 verstab Adam Müller an einer Typhuserkrankung in München. Drei Tage später wurde er unter großer Anteilnahme in seiner Heimatgemeinde beerdigt. Sein Name lebt weiter auf seinem Grabstein aus weißem Marmor, als Name der Hauptstraße in Gerhardsbrunn, auf einer Gedenktafel an der Maxschule in Kaiserslautern und der Adam-Müller-Medaille, die noch heute vom Verein der landwirtschaftlichen Fachschulabsolventen an verdienstvolle Persönlichkeiten der Landwirtschaft verliehen wird. Zusätzlich trägt seit 1998  die Realschule Plus in Bruchmühlbach-Miesau den Namen „Adam-Müller-Schule“.

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